(Projektdaten)

Art des Projektes

Masterarbeit im Aufbaustudium Real Estate Management an der TU Berlin eingereicht 2009


Betreuer

Prof. Dr. Schäfer

Prof. Berten

OPEN CITY

Masterarbeit im Aufbaustudium Real Estate Management an der TU Berlin, eingereicht 2009, Betreuer: Prof. Dr. Schäfer, Prof. Berten

FRAGESTELLUNG


Im gesellschaftlichen Konsens wurde das Leitbild soziologischen, ökologischen, ökonomischen und politischen Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung entwickelt. 

In der Umsetzung dieses Leitbildes steht dabei Variabilität und Multifunktionalität von Stadtquartieren und Gebäuden im Vordergrund. Im aktuellen Diskurs zu Stadtentwicklungsprozessen herrscht einhellig die Meinung, dass eine nachhaltige Stadtentwicklung nur unter Einbeziehung der Bürger und lokalen Akteure gelingen kann. Diese Prozesse sollen kooperativ und diskursiv gestaltet werden. 

Stadtentwicklungsprozesse lassen sich im Wesentlichen in drei Phasen unterteilen:

Phase I: Vorbereitung der Planung

Phase II: Festsetzung des Bebauungsplans

Phase III: Umsetzung der Festsetzungen des Bebauungsplans

Der Prozess der Bauleitplanung, Phasen I und II erfordert in der Regel ein Zeitraum von etwa 5 Jahren. Die Dauer der Phase III ist unbegrenzt. 

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Feststellung, dass alle Konzepte zur Bürgerbeteiligung und Kooperation zwischen Planungshoheit und Planungsbetroffenen mit der Phase II im Stadtentwicklungsprozess enden. 

In Phase III aber, die auf Grund ihrer unbegrenzten Dauer die Phase ist, in der die meisten Bürger von den Planungsinhalten betroffen sind gibt es bisher keine nennenswerten Möglichkeiten der Kooperation und Partizipation. (Beteiligungsparadoxon)

Phasen der Bauleitplanung und Beteiligungsmöglichkeiten, Ist- und Soll- Zustand

Der in der Planungstheorie wieder aufgegriffene Ansatz der strategieorientierten Planung zeigt einen möglichen Lösungsweg auf. 

Seine wesentlichen Kennzeichen sind:

– ein interdisziplinärer Planungsansatz

– ein aus informellen und formellen Elementen bestehenden Planungsprozess,

– ein Planungsprozess, der alle Stakeholder integriert und

– ein flexibler Plan

Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, ob – und gegebenenfalls wie – Bebauungspläne Sinne einer strategieorientierten Planung als dynamisches Instrument der Stadtentwicklung im Rahmen geltenden Planungsrechts als „flexible Pläne“ ausgestaltet werden können. Gleichzeitig wird untersucht, inwieweit das geltende Planungsrecht sicherstellt, dass die Ergebnisse der Partizipation von Bürgern und Investoren in die Festsetzungen von Bebauungsplänen eingehen. 

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage der Rechtssicherheit des gesamten Verfahrens und die Frage, ob das formelle Bauleitverfahren nach BauGB durch informelle Verfahrensschritte ergänzt werden sollte.

Phasen der Bauleitplanung und Beteiligungsmöglichkeiten, Ist-Zustand

 

 

REFERENZMODELL

Die Arbeit entwickelt aus den gewonnenen Erkenntnissen des Falles Augsburg Reese Kaserne konstruktive Vorschläge für vergleichbare Verfahren.

 

Das Referenzmodell besteht aus fünf Modulen:

Modul 1. Referenzmodell zum Bauplanungsprozess

Modul 2. Handreichungen zur Gestaltung von flexiblen Bebauungsplänen

Modul 3. Handreichungen zur Gestaltung des Städtebaulichen Vertrags

Modul 4. Handreichungen zur Gestaltung des Kaufvertrags

Modul 5. Handreichungen zur Gestaltung der Baufibel

Das Referenzmodell ergänzt die nach BauGB geregelten formellen um die nach Auffassung der Verfasserin notwendigen informellen Verfahrensschritte.  Darüber hinaus erweitert es den Verfahrensablauf. Für das informelle Verfahren wird ein Instrumentarium vorgestellt, das in einer Anlage zum Referenzmodell ausführlich erläutert wird.