(Projektdaten)

Art des Projektes

Machbarkeitsstudie

 

Standort

München Fasangarten

 

Auftraggeber

Privat

 

Betrachtungsgebiet

38 ha

 

Projektjahr

2012

 

Projektbeteiligte

Projektentwicklung: APE, Verena Kyrein

Städtebau und Architektur: Verena Kyrein

WOHNEN AM ANGER

Machbarkeitsstudie für die Bebauung an der Münchbergerstraße 01

In enger Zusammenarbeit mit dem Planungsreferat wurden Ziele für das Planungsgebiet an der Münchbergerstrasse definiert: Bewältigung des Lärmschutzes, Flächensparende Erschließung, Ausprägung eines Ortsrandes / Eingrünung. Außerdem wurden hinsichtlich der städtebaulichen Relevanz folgende Bewertungskriterien für die zukünftige Bebauung beschrieben: städtebauliches Einfügen hinsichtlich der Erschließung, Bautypologie, Grünstruktur, Wegebeziehungen, Versiegelung und Ausgleich, Anbindung, ÖPNV, Lärmeblastung, Infrastruktur (soziale Einrichtungen), Grün- und Freiflächen.

Auf Basis der beschreibenen Ziele wurde das Konzept “Wohnen an der Münchbergerstraße – Wohnen am Anger” entwickelt. Leitidee war es, einen Ort zu schaffen, der über das Planungsgebiet hinaus identitätsstiftend ist und ein Angebot zur Begegnung macht.

Dabei sollten in einer klaren städtebaulichen Struktur unterschiedlichste Formen von Wohnen angeboten werden können.

Das Konzept hat folgende Schwerpunkte:

– Abgrenzung gegen die Autobahn im Osten des Gebietes durch eine städtebauliche Lösung, die im Folgenden eine sinnvolle Grundrissorganisation ermöglicht.

– Schaffen einer hohen außenräumlichen Qualität und Identität im Inneren des Planungsgebietes durch gemeinschaftliches Grün am „Anger“

– Einbindung der „Kleinsiedlung“ in die Umgebung durch

– Anbindung an und Weiterführung von bestehenden Wegeverbindungen Angebot an Freiflächen auch für angrenzendes Wohnen

– Anbindung an geplanten Kita-Neubau

 

Planungsgebiet mit Fotos

STÄDTEBAU

Das Gebiet gliedert  sich im Wesentlichen in drei Bereiche:

Der erste Bereich ist der östlichste Bereich. In ihm befindet sich der Geschoßwohnungsbau. Er bildet eine klare, möglichst geschlossene Kante zur Autobahn als Emissionsquelle hin. Um sich dennoch in die umgebende Bebauung einzugliedern ist die maximale Länge eines Riegels 32 Meter.

Dem Geschoßwohnungsbau sind verschiedene “Filter” in Richtung Osten vorgelagert.

Möglichst nah an der Lärmquelle liegt der Wall mit einer Höhe von 3 Metern. Der bereits vorhandene Fuß- und Radweg in Nord- Süd Richtung wird nach Westen verschoben und erhält durch die Lärmentlastung eine neue Qualität.

An den Radweg angrenzend liegen Ackerflächen, die perspektivisch- wie im Flächennutzungsplan vorgesehen – als Kleingärten genutzt werden könnten.

Daran grenzt im Westen eine Streuobstwiese an, die sich komplett von Nord nach Süd erstreckt.

Der zweite Bereich ist der westliche Bereich des Planungsgebietes. Er orientiert sich stärker zur bestehenden Bebauung hin. Doppel- und Reihenhäuser  mit nach Westen hin orientierten Gärten leiten zur angrenzenden Bebauung an der Münchbergerstraße über.

Durch das Aufweiten der Reihenhaus- und Geschoßwohnungsbebauung entsteht der dritte Bereich:  der Anger. Er stellt das räumliche und soziale Zentrum des Gebietes dar . Im Norden wird der Anger von Reihenhäusern gefasst. Im Süden leitet ein Erweiterungsbau zur geplanten Kita über. Der aus der Neuplanung entstehende Bedarf an Kitaplätzen kann hier  realisiert werden.

Die Anbindung an die Münchbergerstraße erfolgt über eine Spielstraße, die mit drei Stichen in das Gebiet führt.

Die bestehenden Wegebeziehungen werden durch das Gebiet mit Fuß- und Radwegen in Richtung Osten weitergeführt.  Der bestehende Radweg im Osten wird durch den neu errichteten Wall aufgewertet und an das Planungsgebiet angebunden.

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Drei Bereiche Geschoßwohnen, Anger, Reihenhaus

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Erschließung

[03]

Anbindung an bestehende Bebauung

Blick von Norden auf das Gebiet

 

 

ARCHITEKTUR

Bei dem Bauvorhaben “Wohnen an der Münchbergerstraße” wurden Städtebau und Architektur integrativ miteinander vernetzt entwickelt. Ziel war es, in einem klaren Stadtgrundriss eine Typologie anzubieten, die ein Höchstmaß an Individualität und Flexibilität und damit ein hohe soziale Durchmischung ermöglicht.

DAS WÜRFELHAUS

Das Würfelhaus hat einen quadratischen Grundriss von 8,2 x 8,2 Metern. Er setzt sich aus vier Modulen zusammen. In einem Modul sind Treppe und Naßzelle untergebracht. Die anderen Module können nahezu beliebig angeordnet werden. Durch die modulare Bauweise kann das Würfelhaus vorgefertigt werden. Bauzeit und Baukosten können so reduziert werden. Den individuellen Wünschen der zukünftigen Nutzer kann entsprochen werden.

Durch die Stützen-Platten Konstruktion können auch nach Fertigstellung zu einem späteren Zeitpunkt leicht Veränderungen im Grundriss vorgenommen werden. Durch die Lage des Treppenhauses können einzelne Etagen separat erschlossen werden.(Generationenhaus)

Grundrissprinzip

Würfelhaus in der Perspektive

Das Würfelhaus im Geschoßwohnungsbau

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Tiefgarage

[02]

Erdgeschoß

Blick Richtung Kindergarten

Auch im Bereich des Geschoßwohnens kann das Würfelhaus modifiziert werden. Hier wird der Grundtypus in Richtung Osten durch ein weiteres Element ergänzt. In diesem Element befinden sich die Erschließung und Wintergärten. Durch die Laubengangerschließung sind unterschiedlichste Grundrisszuschnitte möglich. Außerdem entsteht eine Pufferzone gegenüber der Emissionsquelle.

Durch die unterschiedlichen Wohnungstypen wird eine hohe soziale Durchmischung, durch die Flexibilität eine hohes Maß an Aneignungsmöglichkeiten und Identifikation mit dem Gebiet erzeugt.

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1. Obergeschoß

[02]

2.Obergeschoß

 

 

Perspektive